Heute auf den Tag genau vor zwanzig Jahren kündigte ich meinen Job bei MIT um mit der Entwicklung eines freien Betriebsystems, GNU, zu beginnen. Obwohl wir nie ein komplettes GNU-System freigegeben haben, wird heute doch eine Variante des GNU-System millionfach benutzt, ohne dass sich die meisten Nutzer
dieser Tatsache bewusst sind. Free Software meint nicht "gratis", es bedeutet vielmehr, dass der Nutzer das Programm frei nutzen kann, den Quellcode studieren und ändern kann, und das Programm mit oder ohne Änderungen weitergeben darf, gratis oder gegen eine Gebühr.
Meine Hoffnung war es, dass ein freies Betriebsystem einen Weg öffnen könnte, um für immer dem Joch, das einem durch proprietäre Software aufgezwungen wird, zu entgehen. Ich habe selbst die Hässlichkeit des Lebensstils, die dem Nutzer durch nicht-freie Software auferlegt wird, erlebt und entschloss mich deshalb, dem zu entgehen und anderen auch einen Weg zu geben, das selbe zu tun.
Nicht-freie Software bringt ein anti-soziales Systems mit sich, das Kooperation und Gemeinschaft unterbindet. Gewöhnlicherweise ist man nicht in der Lage, den Quellcode sehen zu können; man kann nicht herausfinden, ob er möglicherweise fiese Tricks oder dumme Fehler enthält. Wenn einem die Software nicht gefällt, kann man sie nicht ändern. Das schlimmste von allem ist aber, dass es verboten ist, sie mit irgendjemandem zu teilen. Verbietet man jedoch, Software zu teilen, zerstört man gesellschaftliche Bindungen.>gesamter Artikel *The Free Software Community After 20 Years: With great but incomplete success, what now? by Richard Stallman*. 5. Januar 2004.
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