Im September hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die AIDS/HIV-Epedemie als globalen Notfall eingestuft, auf den in schneller und effektiver Weise reagiert werden müsse. Wissenschaftler jedoch verlangen einem Bericht des British Medical Journal zufolge, Regierungen müssten noch einen Schritt weiter gehen und AIDS als eine Katastrophe einstufen. In der Tat sollten Regierungen dazu angeregt und dafür belohnt werden, wenn sie das Problem HIV/AIDS in solcher Weise angehen.
Wenn in einem Land, das von HIV und AIDS geplagt wird, der Ausnahmezustand verhängt würde, könnte schneller gehandelt werden. So könnten Barrieren und Grenzen leichter überwunden werden und bessere Kooperation ermöglicht und der Zugang zu billigen Medikamenten erleichtert werden. Außerdem wäre es leichter, vorhandene Resourcen besser zu koordinieren, indem man verhindert, dass Aufgaben verdoppelt werden und indem man sicherstellt, dass alle an der gleichen Sache und in Richtung des selben Ziels arbeiten.
Die Autoren fügen jedoch hinzu, dass die Ausrufung des Ausnahmezustandes eines Landes einem öffentlichen Eingeständnis der eigenen Schwäche gleichkommt und zu belastenden internationalen Handelssanktionen führen könnte.
"Wir hoffen jedoch, dass unsere Vorschläge eine Grundlage für neue Ideen und einer besser koordinierten, effektiveren und frühzeitigeren Antwort auf die wachsende HIV/AIDS-Krise sein kann." >aus *AIDS epidemic should be treated as a disaster. Reframing HIV and AIDS*. 6. November 2003.
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