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freitag :: 6 juni, 2003
   
 
Fremdenfeindlichkeit könnte wissenschaftlichen Fortschritt verlangsamen

Die Krise um die Studenten-Visa in den USA kam nicht ohne nachvollziehbare Gründe auf - waren doch eine Reihe der an den Anschlägen vom 11. September 2001 beteiligten Terroristen Inhaber solcher Visa. Leider scheint sich das Misstrauen in einigen Bereichen in etwas viel schlimmereres gewandelt zu haben: in Xenophobie, eine Angst oder Hass gegenüber "den Fremden". Diese Fremdenfeindlichkeit könnte den Fortschritt behindern, sagt Alan I. Leshner, Generaldirektor der American Association for the Advancement of Science.

"Multinationale Forschung unterstützt wichtige Fortschritte und technische Innovationen und bereichert das allgemeine Lernklima", sagt Leshner. "Es ist wichtig, dass sich die Gemeinschaft der Wissenschaftler gegen Fremdenfeindlichkeit ausspricht. Sie gefährdet althergebrachte und wichtige Traditionen der kulturübergreifenden Zusammenarbeit und wendet sich gegen wissenschaftlichen Fortschritt, der für uns alle wichtig sind."

Seitdem die US-Regierung die Visarichtlinien unmittelbar nach den Terroranschlägen verschärfte, wuchs der Rückstand bei den Visaaustellungen für junge Akademiker weiterhin an: von 1000 Fällen, deren Überprüfung für 2000 vorgesehen war, bis auf 14000 in 2002. Traurigerweise werden außerdem in jüngster Zeit immer wieder Behauptungen von Mitgliedern des US-Kongresses laut, ausländische Studenten besetzten Studienplätze, die sonst an Amerikaner vergeben würden.

Internationale Studenten spielen eine wichtige Rolle in den US-Universitäten, bedenkt man, dass im Jahr 2000 die Visainhaber mehr als 36 Prozent der Eingeschriebenen der Bereiche Wissenschaft und Ingenieurwesen ausmachten. Aus Informatik, Ingenieurwesen und anderen Bereichen wird von großen Schwierigkeiten bei der Anwerbung qualifizierter Studienabsolventen US-amerikanischer Herkunft berichtet. Für 2001/02 wurde erwartet, dass 583.000 internationale Studenten der amerikanischen Wirtschaft ein Plus von fast 12 Millarden Dollar einbringen würden. >aus *Fear of 'foreigners' may slow scientific progress*. 30. Mai 2003.

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> directory of persecuted scientists and health professionals. Die Menschenrechte sind wichtige Bedingungen für den wissenschaftlichen Fortschritt und sollten als Grundlage für wissenschaftliche Freiheit und Verantwortung gestärkt und verteidigt werden. 12. Mai 2003.
> Angriffe auf die Wissenschaft: Ethik und öffentliches Gesundheitswesen. 11. Januar 2002.
> ground zero: 911 keys. 11. September 2001 [letzte Aktualisierung: 1. Januar 2002]

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